Aktualisiert am 27. Januar 2023 von Selda Bekar

Jedes Mal, nachdem etwa 15.000 bis 30.000km gefahren wurden, wird es Zeit für einen Ölwechsel. Nun wird sich so mancher vielleicht fragen, ob er den Ölwechsel an seinem Auto nicht einfach auch selber machen kann. Dadurch würden nur die Materialkosten entstehen und zumindest die Servicegebühren für die Autowerkstatt könnten auf diese Weise einspart werden. Grundsätzlich ist es möglich, den Ölwechsel selber zu machen. Allerdings setzt dies entsprechendes Wissen und Können voraus, denn ansonsten droht im schlimmsten Fall ein irreparabler Motorschaden.

Vor allem bei neuen Autos kommt hinzu, dass diese oft so komplex aufgebaut sind, dass hier selbst ein Profi mitunter zweimal überlegen muss, bevor er Hand anlegt. Im Folgenden wird nun beschrieben, wie ein Ölwechsel grundsätzlich vonstatten geht. Allerdings versteht sich der Text weder als Anleitung zum Selbermachen von einem Ölwechsel noch als Empfehlung.

Vorab Grundsätzliches zum Umgang mit Öl

Beim Umgang mit Öl ist größte Sorgfalt geboten und die strikte Einhaltung der geltenden Vorschriften obligatorisch. Öl ist ein Wasser gefährdender Stoff, wobei dies sowohl für Altöl als auch für neues Öl gilt. Aus diesem Grund darf Öl auf keinen Fall in die Kanalisation oder in ein Gewässer gelangen und auch nicht in den Boden sickern. Das Altöl aus dem Fahrzeug muss also vollständig aufgefangen und anschließend ordnungsgemäß entsorgt werden. Bei einem Ölwechsel muss zudem entsprechende Schutzkleidung getragen werden, um dadurch Verbrennungen zu verhindern.

 

Das wird für einen Ölwechsel benötigt:

Um einen Ölwechsel durchzuführen, sind in erster Linie ein Ölfilter, ein Trichter zum Einfüllen und natürlich Motorenöl notwendig. Welches Motorenöl geeignet ist und in welcher Menge es benötigt wird, steht in der Betriebsanleitung des Fahrzeugs. Zudem kann es sinnvoll und notwendig sein, die Ölablassschraube auszutauschen. Daneben werden für einen Ölwechsel ein Schraubenschlüssel und ein Behälter benötigt, in dem das Altöl aufgefangen werden kann. Um den Ölwechsel durchführen zu können, muss das Fahrzeug möglichst gerade stehen. Im Idealfall kann das Fahrzeug dabei auf eine Hebebühne gefahren werden, ansonsten sollten Wagenheber sowie Steine oder Balken zum Schutz vor einem Wegrollen vorhanden sein.

 

So läuft ein Ölwechsel ab:

1.) Bevor der Ölwechsel durchgeführt werden kann, muss das Fahrzeug auf eine Betriebstemperatur von etwa 90 Grad gebracht werden. Dies ist beispielsweise durch eine entsprechend lange Fahrt möglich. Ist der Motor warm gefahren, wird das Altöl abgelassen. Hierfür muss die Ölablassschraube, die sich am tiefsten Punkt des Fahrzeugs befindet, entfernt werden. Dazu wird das Auto auf eine Hebebühne gefahren oder mit Wagenhebern angehoben und zusätzlich mit Unterstellböcken gegen ein Herunterfahren und mit Steinen, Balken oder Keilen gegen ein Wegrollen gesichert. Dann wird ein ausreichend großer Ölauffangbehälter unter dem Fahrzeug positioniert, der zusätzlich noch auf Pappkarton abgestellt werden kann. Jetzt wird die Ölablassschraube vorsichtig herausgedreht und das heiße Öl in den Behälter abgelassen. Wenn kein Öl mehr herausläuft, kann eine neue oder die alte Ölablassschraube wieder in die Ablassöffnung hineingedreht werden. 2.) Bevor nun das neue Motorenöl eingefüllt wird, wird das Auto abgelassen. Nun wird der alte Ölfilter aus dem Motorraum ausgebaut. Auch hier muss der Ölauffangbehälter wieder so positioniert werden, dass das Altöl, das sich im Ölfilter befindet, sicher aufgefangen wird. Zudem ist der Motor heiß, so dass entsprechend vorsichtig gearbeitet werden muss. Der Ölfilter wird nun ausgebaut und das darin befindliche Öl in den Behälter gekippt. Um den neuen Ölfilter einzubauen, wird dessen Dichtungsring mit ein wenig Altöl eingeölt und der Filter anschließend eingedreht. Von Hand wird der Ölfilter dann dicht angezogen. 3.) Jetzt muss das neue Motorenöl eingefüllt werden. Dazu wird der Deckel der Öleinfüllöffnung abgeschraubt und mithilfe von einem Trichter zunächst nur soviel Öl nachgefüllt, wie notwendig gewesen wäre, wenn der Ölfilter nicht ausgetauscht worden wäre. Anschließend wird der Deckel wieder auf die Einfüllöffnung geschraubt und der Motor gezündet. Nun sollte der Motor kurze Zeit laufen, danach wird er wieder abgestellt. Nach einer Wartezeit von einigen Minuten wird der Ölstand kontrolliert. Danach wird der Deckel der Öleinfüllöffnung noch einmal aufgeschraubt und nun wird soviel Öl nachgefüllt, bis der Ölmessstab einen Ölstand minimal unterhalb der Max.-Markierung anzeigt. Anschließend können der Deckel der Einfüllöffnung wieder aufgeschraubt und die Motorhaube geschlossen werden. 4.) Das Altöl kann gegen Vorlage des Kassenzettels dort abgegeben werden, wo das neue Motorenöl gekauft wurde. Nach dem Ölwechsel sollte eine kurze Probefahrt durchgeführt werden. Im Anschluss an die Probefahrt wird dann noch einmal kontrolliert, ob die Ölablassschraube und der Ölfilter dicht sind. Zudem sollte das Auto nun etwa fünf Minuten lang im Leerlauf laufen, damit sich der Ölfilter mit Öl versorgen kann. Zum Schluss wird der Ölstand noch ein letztes Mal überprüft und danach ist der Ölwechsel fertig.

Und hier noch ein Video zum Ölwechsel.

Thema: Ölwechsel selber machen